Geschichte
Alles begann vor mehr als 120 Jahren mit einem Kaufmann aus Basel in der Schweiz, der in der ganzen Welt Ausschau nach leckeren Dingen hielt. Eines Tages brachte ihn ein Schiff ins ferne Jamaika, wo er ein Destillat mit Namen „Rum“ entdeckte. Nach dem ersten Glas des köstlichen Getränks, war ihm klar: Ich werde diesen echten, ehrlichen Rum zu den Menschen in Europa bringen.
Somit gründete er im Jahr 1889 die Compagnie Rhumière de Bâle in seiner Heimatstadt. Da der Name seiner Firma zu lang war für diesen feinen Rum, wurde der Markenname CORUBA aus den Initialen abgeleitet. Seit dieser Zeit hat dieser original Jamaica Rum Freunde auf der ganzen Welt dazu gewonnen.
Im Jahre 1929 wurde die Firma Rum Company Kingston unter der Leitung von Rudolf Waeckerlin-Fiechter gegründet, um die beste Qualität in der Auswahl der Rohstoffe sowie den gesamten Produktionsablauf des Rums in Jamaika zu gewährleisten. Seit 1962 wird Coruba Rum von Wray & Nephews produziert, der bekannteste Rum-Produzent in Jamaika. Das Blending und die Abfüllung für ganz Europa findet noch immer in der Rum Firma in Basel statt.
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Am 18. November 1889 hat der optimistische Unternehmungsgeist von Jules Fiechter von Basei und Peter Bataglia von Salux (Graubünden) nach einem 7- jährigen Aufenthalt in Cognac bewogen, unter der Firma Fiechter & Bataglia ein Importgeschäft für den Handel von Cognac und Rum ins Leben zu rufen. Vorerst in kleinen Räumlichkeiten in Basel, gegenüber dem späteren Sitz der Rum Com- pany LTD, haben die jungen Leute mit einem sehr bescheidenen Quantum von 4 Originalfässern Cognac hoffnungsvoll ihren Handel gestartet. Doch schon damals war die Konkurrenz nicht müssig und die jungen Unternehmer mussten viele Enttäuschungen und Rückschläge erfahren. Trotz härtester Arbeit blieb der Erfolg gering.
Monopolgebühren kannte man vor 1886, der Einführung der Alkoholgesetzgebung, keine und die Zollgebühren bewegten sich auf ganz bescheidenem Niveau. 1889 wurden per Liter 100% Vol. 20 Rappen Zoll und per Kilo 80 Rappen Monopolgebühren bezahlt.
1898 zog es Peter Bataglia vor, wieder in seinen alten Wirkungskreis nach Frankreich zurückzukehren, während Georges Schmidt das Wagnis unternahm, in die Firma einzutreten, die nunmehr die Bezeichnung Fiechter & Schmidt trug. Rauschende Feste um die Jahrhundertwende auf dem ganzen Erdball erhöhten die Geschäftsmöglichkeiten und leerten die Lager.
1900: Unter der Firma Import Compagnie St. Ludwig wurde im nahen Elsass aus Platzgründen eine Niederlassung gegründet. Der Zweck war u.a. der Import französischer Charente-Weine, welche infolge der Zollerleichterungen in St. Ludwig mit Hilfe einer modernen Cognac Brennerei destilliert wurden. Die gelagerten Destillate gelangten in ganz Deutschland zum Verkauf.
1914: Wie manchen anderen Unternehmen, machte der Weltkrieg jede Hoffnung auf eine erfolgreiche Geschäftsmöglichkeit zunichte. Bald war der letzte Rest der Lager durch die Wehrmacht aufgekauft. Die wunderbaren Kupferkessel der Cognacbrennerei kamen durch die rigorosen Bestimmungen zur Gewinnung von Kupfer für die Munitionsfabriken unter die Dampfwalze, während im Hof für die Wehrmacht Marmelade aus Runkelrüben hergestellt wurde.
1918: Die Basler Firma wurde nun eine Familien-AG mit dem Namen Fiechter & Schmidt AG.
1923: Die zentrale Lage Basels iiess eine intensivere Bearbeitung aller europäisehen Staaten für Transitrum und Cognac als gegeben erscheinen. Nicht ohne Grund hatte sich somit Herr Fiechter mit anderen Geschäftsherren für die Errichtung von Zollfreilagern in der Schweiz eingesetzt. Die Initiative fand schliesslich den Anklang der eidgenössischen Behörden, so dass in Basel 1924 das erste Zollfreilager der Schweiz eröffnet werden konnte. Die Firma Fiechter & Schmidt AG profitierte vom ersten Moment an von dieser Institution und transferierte ihre Transitlager in die Kellereien des Freilagers.Dadurch wurde auch das inzwischen durch den Friedensvertrag französisch gewordene Elsass und die in St. Louis (vormals St. Ludwig) befindliche Filiale hinfällig. Der Ausbau der europäischen Beziehungen bedingte den direkten Einkauf und die Aufnahme direkter Beziehungen bei den Distillerien im Produktionsgebiet.
Wie für so viele andere Artikel war London der unbestrittene Weltmarkt für den Einkauf von Rum aller englischen Provenienzen. Es schien ausgeschlossen, Rum direkt von der Kolonie Jamaica nach der Schweiz zu liefern, doch bald wurde der Ring der englischen Lieferanten durchbrochen und die Ware nahm den direkten Weg von der britischen Kolonie nach den kontinentalen Häfen und dem Freilager in Basel.Diese internationalen Beziehungen Hessen 1929 eine Namensänderung der Firma in Rum Company Ltd. als wünschenswert erscheinen und der Sitz der Firma wurde in das Coruba-Haus, im Spätjugendstil erbaut, an der Güterstrasse 141, in Basel, verlegt. Der hier eingerichtete Betrieb wurde unter der Leitung von Herrn Jules Fiechter jun. modernen Anforderungen angepasst und durch den Ausbau der bestehenden Räumlichkeiten rationeller gestaltet.
Ebenfalls 1929 erfolgte die Gründung der Rum Company (Jamaica) Ltd. Kingston unter der Leitung von Herrn Rudolf Waeckerlin-Fiechter, dem Schwager von Jules Fiechter jun. Was Jahrzehnte unmöglich erschien, wurde Tatsache, der Jamaica Rum konnte direkt vom Produzenten nach dem Kontinent geliefert werden. Die Eigenart des Spirituosenhandels auf dem europäischen Kontinent sowie die vielfältigen verschiedenen Zollbestimmungen und die daraus resultierenden grossen Unterschiede in den verlangten und benötigten Rum Qualitäten, erforderten mehr und mehr den persönlichen Kontakt des Importeurs. Was lag näher, als dass dieser Kontakt durch die Zentrale der Rum Company Ltd. in Basel, dem Tor zu Europa, gesucht und bewerkstelligt wurde. Basel wurde dadurch der Vermittler der direkten Rum-Lieferungen aus Jamaica. Die Rum Company Ltd., Kingston, Jamaica, welche gleichzeitig auch das Schweizer Honorarkonsulat innehatte, überwachte den Einkauf und die Einlagerung der Ware. Diese Niederlassung in Kingston war die erste ausländische Firma, die sich auf Jamaica mit dem Export von Rum befasste.
Nach einer streng gehüteten Rezeptur entstand damals die bekannte Marke Rum Coruba (Coruba: Companie Rumiere Bäle). Mehr als ein Dutzend verschiedene, hochwertige Jamaica Rum-Sorten unterschiedlichen Alters und von verschiedenen Brennereien werden miteinander sorgfältig vermischt und jahrelang in Ei chenholzfässern gelagert. Was 1929 auf der Antilleninsel begann, wurde zum Welterfolg. Nicht zuletzt auch durch das einzigartige exotische Label mit dem lachenden Kopf und dem Sonnenhut.
1940 – Wie viele andere weitsichtige Firmen, so hat die Rum Company Ltd. 1944: bei Beginn des Krieges in sämtlichen schweizerischen Transitlagerhäuser aus Risikogründen grosse Lager an Rum aber auch Weinbrand und Cognac aus dem Hause Favraud unterhalten. Eine sorgfältige Kontingentierung und Abgabe der Waren an treue Kunden hatte es ermöglicht, bis 1944 die Kunden regelmässig zu beliefern. Unter enormen Schwierigkeiten gelang es dank enger Vorkriegs- Auslandverbindungen im Jahre 1942 und an Weihnachten 1944 je einen grossen Posten Jamaica Rum in die Schweiz einzuführen. Einer dieser Posten war elf Monate unterwegs (Normaldauer: 4-6 Wochen) und hatte dank des ausgezeichneten Fassmaterials sozusagen keinen Schwund ausgewiesen. Die grossen Lager von Weinbrand dienten nicht nur dem schweizerischen Konsum, denn durch die rigorose Kontingentierung von Industriesprit gelangten auch namhafte Posten zur Verarbeitung in die Parfümerie- und pharmazeutische Industrie. Die beträchtlichen Cognac-Lager in Spitzenqualität halfen auch teilweise Lieferausfälle nach der Schweiz von z.B. Courvoisier Cognac zu überbrücken.
1945: Jahr des Waffenstillstandes. Wiederaufnahme der Exporttätigkeit in gros serem Ausmasse nach den USA und anderen Überseeländern wie Aust ralien, Neuseeland. Ausgebaute Verkaufsorganisationen in Deutschland, Österreich und seinen Nachbarstaaten konnten nicht mehr ausgenützt werden. Andere Länder mussten die Lücke schliessen.
1946: Frankreich war seit Jahrhunderten das Land der ersten Rumkonsumenten der Welt. Seine ausgezeichnete Organisation der Rumproduktion in den Antillen und im Osten Madagaskar und Reunion hatten stets gut gelagerte und mundende Qualitäten hervorgebracht. Was lag näher, als dass die Rum Company ihre seit Jahren auf Martinique lagernden grossen Posten Rum Frankreich zur Verfügung stellte und zur Erleichterung des Absatzes eine neue Firma gründete, nämlich die Compagnie Rhumiere (France) S.A.R.L. in Paris-Bercy. Ihr erstes Ziel war, die bestbekannte Marke Rum Coruba auch den Franzosen zugänglich zu machen.
In den kommenden Nachkriegsjahren erlangte die Rum Company Ltd., Basel, durch beharrlichen, systematischen Auf- und Ausbau ihrer Beziehungen zu den meisten Ländern Europas, den ehemaligen Comecon Staaten aber auch in Übersee, internationale Bedeutung.
In der Folge wurde der Bezug weiterer bedeutender Transitlager in den wichtigsten Absatziändern, nicht zuletzt auch aufgrund unterschiedlicher Zollbestimmungen, notwendig, so dass praktisch jeder Wunsch der breit gestreuten internationalen Kundschaft auf dem schnellsten und rationellsten Weg erfüllt werden konnte. Die Gründung einer Niederlassung in Glasgow/Schottland drängte sich mit dem in Mode gekommenen Getränk „Whisky“ auf, welches u.a. von imagebildenden internationalen Stars in Westernfilmen konsumiert wurde. Zu den Kunden in der Schweiz gehörten vorwiegend die Drogerien, Apotheken, Warenhäuser, Getränkehändler, Hotel- und Restaurationsbetriebe. (Der Discount kam bekanntlich erst in den 60-er Jahren auf). Damals wurden die Kunden noch fassweise bedient, wobei das Personal dem Verlust infolge natürlicher Verdunstung gelegentlich wohlwollend etwas „nachhalf“. Insbesondere in den Drogerien und Apotheken wurde Rum als umweltfreundlicher Wärmespender im Winter oder als Medizin pur oder für die Zubereitung eines heissen steifen Grogs gegen Erkältungen angepriesen. Cognac wie Weinbrand diente in Verbindung mit Eigelb als Eiercognac/Eiercordial zur körperlichen Stärkung. Ein feiner jugoslawischer Weinbrand wurde während Jahrzehnten als Basisprodukt bei der Herstellung des berühmten Appenzeller Alpenbitter verwendet. Ein besonders wichtiges Stand- bein war auch die Rum Belieferung der verarbeitenden Industrie wie Aroma, Glace, Schokolade und Tabak.
Es gab wohl kaum ein bedeutendes Unternehmen mit Spirituosenbedarf, das nicht auch Kunde der Rum Company Ltd. war. Das reichhaltige Sortiment sämtli- cher Rum Sorten, original und exklusiv direkt aus Jamaica importiert, erfüllte preislich wie qualitativ höchste Kundenansprüche. Vielfach wurde auch das Know How bei der Entwicklung neuer Produkte beigezogen, so war z.B. die legendäre Marke „Tobler-o-Rum“, eine delikate Schokoladespezialität mit in Rum getränkten Rosinen, das Resultat gemeinsamer Anstrengungen von Lieferant und Produzent.
Einen ganz besonderen Fall stellte die Möglichkeit dar, sogenannte Konzentrate im Bereich Rum, Whisky, Gin zu liefern, was enorme Importkosten ersparte und es dem Kunden erlaubte unter Beifügen von inländischen Rohstoffen, mit der Disposition von inländischen Materialien wie z.B. Flaschen Verpackung etc., unter Beizug von inländischen Arbeitskräften praktisch ein „ausländisches“ Produkt zu erzeugen, welches zu ca. 90% im Inland fertig erstellt wurde.
Die zuständigen Behörden solcher Staaten, besonders der ehemaligen Comecon Staaten, dem früheren blockfreien Yugoslawien, unterstützten das gemeinsame Bestreben, einen möglichst grossen Anteil der Erzeugung den inländischen Be- trieben zuzuführen, wodurch zum Teil erhebliche Devisen gespart werden konnten. Anleitungen zur Fabrikation einwandfreier Endprodukte wurden vor Ort von einem Fachmann der Rum Company Ltd., Basel, gegeben.
In den 60-er Jahren wurde das Auslandgeschäft weiter ausgebaut, indem der Sohn von Rudolf Waeckerlin, Hanspeter, als neuer Direktor der Rum Company Ltd. in verschiedene skandinavische Länder, vor allem Whisky und Rum fass- und tankweise an die Spirituosen- und Lebensmittelindustrie zu exportieren vermochte. In diese Zeit fällt auch der Beginn mit Exklusiv-Vertretungen z.T. nam- hafter Weltmarken wie z.B. Tia Maria (Kaffeeliqueur aus Jamaica), Belf s old Scotch Whisky (damals die Nr. 1 in England), amerikan. Bourbon Whiskeys Old Grand Dad/Old Taylor/Old Crow, Bombay Saphir Gin (eine Top Marke aus Eng- land) und später Eiercognac Ovignac Senglet, Grappa Tre Castelli, De Kuyper Premium Liqueur. Ein abgerundetes Spirituosensortiment von grossen Marken und Eigenmarken mit Schwerpunkt Rum Coruba und weiteren Rum Spezialitäten wurde dem Schweiz. Gross- und Detailhandel wie auch der Gastronomie angeboten.
Aufgrund politischer Instabilität in den 60-er Jahren auf Jamaica sowie des Wunsches wieder in die Schweiz zurückkehren zu wollen, erwog Rudolf Waeckerlin den Verkauf der Rum Company Ltd., Kingston, an eine führende Jamaikanische Rum Firma namens Wray & Nephew , bekannt unter der Weltmarke Appleton Jamaica Rum.
Die langjährigen engen Kontakte zu dieser Firma sowie weiteren Destillerien, insbesondere auch zu Hamden Estate, einem Unternehmen, welches vor allem auf die Herstellung hochestriger, extrem aromatischer Rumtypen spezialisiert ist, blieben intakt und freundschaftlich.
Mitte der 70-er Jahre übernahm der Vetter von Hanspeter, Ralph Waeckerlin, nach dessen Ausscheiden aus der Firma, die Geschäftsleitung. Es wurde damals vor allem in das Marketing (Publikums-/Handelswerbung und Verkauf mit dem Ausbau eines kompetenten Aussendienstes) investiert. Weitere neue trendige, exotische Liqueur-Produkte, ideal zum Mixen und unter der Marke Coruba, wurden entwickelt und erfreuten sich bei den Konsumenten grosser Beliebtheit. Dank flacher Hierarchien, eines effizienten Kostenmanagements, der marktnahen Verfolgung von Entwicklungen in- und ausländischer Trends, einer motivierten und treuen Belegschaft, konnte die Rum Company Ltd. 1989 mit grosser Freude ihr 100-jähriges Bestehen feiern.
1993 hatte sich der Verwaltungsrat der Rum Company Ltd., Basel, entschlossen, das Unternehmen an die befreundete Firma Haecky Holding AG, Reinach BL, zu verkaufen, um gemeinsam gestärkt aus diesem Schulterschiuss die zukünftigen anspruchsvollen Herausforderungen der Spirituosen-, Champagner- und Wein- branche langfristig noch erfolgreicher angehen zu können.